Integratives Schwimm-Meeting

und

Wr. Landesmeisterschaft der Behinderten

 

Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Bericht ausschließlich um meine persönliche Meinung handelt.

 

Dieser Neuerung habe ich zunächst mit Spannung und einer gewissen Skepsis entgegengesehen, denn dabei gab es noch keine Erfahrungswerte. Kritisch zu betrachten ist erstens, dass die Veranstaltung statt wie bisher nicht 1 Tag, sondern 2 Tage (Samstag und Sonntag) in Anspruch nahm, was zumindestens für unsere SchwimmerInnen des MHSC 2 Nachteile nach sich zog:

  1. doppelten Zeitaufwand,
  2. doppelte Kosten.

Deshalb sind die Meldungen unserer SportlerInnen rasant  zurückgegangen (5 StarterInnen), und die, die daran teilnehmen wollten, haben sich jeweils nur für einen der beiden Tage ent- schieden. Schade dabei war, dass z.B. für schwächere Leistungen die beiden gängigen 50 m-Bewerbe Freistil und Brust an verschiedenen Tagen angesetzt waren und nur einer davon genützt wurde.

 

Was die Zusammenlegung  behinderter und nicht behinderter SportlerInnen in einem Wettkampf betrifft, konnte man durchaus positives Echo beobachten. Es ist interessant und erfrischend, zeitweise die verschiedensten Leistungsstufen in einem Lauf beobachten und vergleichen zu können. Die zahlreichen beteiligten Kinder und Jugendlichen ohne Behinderung zeigten tolle Leistungen, die für unsere Leute Vorbild und Anregung sein könnten.

 

Es gab sowohl eine Wertung in der bislang üblichen Behinderten- klasse, als auch eine integrative Wertung, die aus der sog. 1000-Punkte-Regel resultiert. Diese Wertung ergibt sich aus dem bestehenden Wertrekord in der jeweiligen Schwimmdisziplin unter Berücksichtigung der Art und Schwere der Behinderung der SchwimmerInnen. Das war für mich der interessanteste Teil dieser Integrativveranstaltung.

 

Bei den Herren waren wir stolz, dass bei 50 m Brust unser neues Schwimmtalent Matthias Zettl (17 Jahre alt) in der Klasse der Mentalbehinderten (S14) den 1. Rang und Martin Sassmann den 2. Rang erreichen konnte.

 

Brigitta Bazant, die aufgrund von Terminüberlagerungen am Samstag nicht starten konnte, da sie an der Österr. Meisterschaft im Sportkegeln in Steyr teilnahm, hatte sich in ihrem Seniorenalter trotz-dem hervorragend geschlagen, indem sie am Sonntag in

100 m Brust  den 2. Platz (Silber) und sogar in der Integrations- wertung ebenfalls den 2. Platz (Silber),  50 m Freistil den 2. Platz (Silber), Integrationswertung  4. Platz und 200 m Freistil den

2. Platz (leider ohne Medaille, weil es nur 2 SchwimmerInnen gab, die diese tolle Leistung boten), Integrationswertung  5. Platz erreichte, jeweils hinter der 12-jährigen Ausnahmeschwimmerin Janina Falk.

 

Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft keine solchen Terminpro- bleme mehr geben wird, damit erfolgreiche AllroundsportlerInnen bei den verschiedenen Meisterschaften ihre ausgezeichneten Leistungen präsentieren können.

 

Abschließend ist durch das einigermaßen positive Feedback zu erwarten, dass diese neue Art der Wiener Landesmeisterschaft Schwimmen – vielleicht mit einigen kleinen Veränderungen – in den kommenden Jahren beibehalten wird.

                                                                                                  I. Bazant